Manchmal ist es schon sehr eigenartig wie sich so ein Kind
entwickelt. An das schubweise Lernen und Wachsen sowie die langen Durststrecken
dazwischen habe ich mich ja bereits gewöhnt, aber daneben gibt es noch ganz
andere Überraschungen. Wie z. B. wenn Arthuro ein Wort lernt, es wieder
vergisst, nur um es dann Wochen später wieder herauszuholen, als hätte er nie
etwas anderes gesagt. Auch scheint es keine logische Reihenfolge beim Lernen zu
geben. So kann er „Schokolade“ sagen aber bei viel kürzeren Wörtern wie „Wind“ ist
die Aussprache nicht so sauber. Teilweise macht er sich auch einen Scherz
daraus Wörter falsch zu nennen. So bleibt „Abuba“ wohl noch für die nächsten zehn
Jahre sein Lieblingswort für die Eisenbahn.

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Aber nicht nur beim Reden sorgt er immer für was Neues. Sein
neuester Clou ist eine elendig tief hängende Schmolllippe und das Heulen auf
Knopfdruck. Frage ich ihn dann, ob er mich „ärgert“, fängt er an laut zu lachen
und „Ja“ zu kichern. Wieso begreift er was Ärgern bedeutet, aber nicht wo der
Unterschied zwischen Rot, Gelb und Blau ist, obwohl er die Farbnamen kennt? Beides
sind keine konkreten Dinge, wie ein Haus o. ä. aber trotzdem weiß er mit dem
einen etwas anzufangen, während das andere ihn ratlos macht.



Wiederum gibt es Sachen, die er einfach nur kopiert.
Besonders Verhaltensweisen. Als Mama und Papa letztens in der Küche
rumalberten, kam Junior herein, klatschte seine Hand gegen die Stirn, sagte „Mein
Gott!“ und ging einfach wieder hinaus. Hier war eindeutig einer seiner Erzieher
Vorbild. Auch wenn Papa schimpft, ist das erste was Arthur einfällt: „Papa
raus!“ Was natürlich nicht immer für Begeisterung bei meinem Mann sorgt,
besonders wenn es um ein ernstes Thema geht. Dafür wird er wieder milde
gestimmt, wenn es ums Schlaflied geht. Denn da trällert Arthuro inzwischen
schon richtig toll „TUT TUT TUT die Eisenbahn“ mit und der Tag schließt mit
einem Happy End ab.

 


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