Windelentwöhnung nervt. Nein, das stimmt eigentlich nicht. Was nervt sind, wie immer, die eigene Unwissenheit und alle anderen drum herum. „Was? Dein Kind ist (mit frisch gebackenen 2 Jahren) noch nicht trocken?“ Äh nein? Na und? Natürlich gibt es gewisse „Anzeichen“, an denen man sich orientieren kann, aber wenn wir ehrlich sind, dann ist Arthuro doch eher von bequemer Natur.


Zuhause tut er so, als könne er sich nicht mal die Socke ausziehen und in der Krippe zieht er sie sich an, aus, an, aus und die restlichen Klamotten gleich hinterher. In der Krippe stiefelt er die Treppe hoch und runter und hier beschwert er sich jedes Mal, wenn er das Treppenhaus schon sieht. Ok, letzteres könnte vielleicht an den zusätzlichen drei Etagen liegen, aber da muss er halt durch als Lurch. Nachdem der kleine Gnom die 14-Kilo-Marke geknackt hat, war mir klar: Mein Rücken bleibt verschont!


Zurück zum Thema: Dass Arthuro bereit war die Windel abzulegen war also nicht so ganz klar zu sehen. Vielleicht haben wir DEN richtigen Zeitpunkt verpasst, wenn es den überhaupt gibt, vielleicht noch gar nicht erreicht, keine Ahnung. Aber nach einer besonders frechen Mittagschlaf-Aktion war mir klar: Die Windel muss ab!


Was war passiert? Der ach so kleine Junge, der angeblich nicht mal weiß, wie man die Schuhe auszieht, hat sich während einer Siesta komplett nackt gemacht. Body, T-Shirt, Leggins und Socken – alles passé. Sogar die Windel war runter, und das war genau das Problem! Denn er hat sie sich entledigt, weil er Kacka gemacht hatte. Resultat war nun, dass er im Ausziehwahn seine gesamte Kacka übers Lacken, um die Gitterstäbe und sogar auf den Boden verteilte. Na Prost! Am besten war aber sein geschocktes, noch schlaftrunkenes Gesicht, als wir ihn weckten und fragten was passiert sei. Seine kurze Antwort: "Teddy wars!" Jeder der diesen Blog kennt weiss, was dieses arme Stofftier schon alles mitgemacht hat und nun das! Ein Lügenbaron mit knapp zwei Jahren!


Nach dieser Session blieb die Schonung aus: keine Hilfe mehr beim Ausziehen, keine Hilfe mehr beim Anziehen der unteren Partien und was gab es stattdessen? Zwei Wochen schönsten schauspielerisches Theater und Heulen bei jedem Nachhausekommen. Mit großen, tränennassen Augen schaute er mich flehend an und wollte Hilfe. Pah! Von wegen! Und sobald er Schuhe & Co. aus hatte war er stolzer denn je. Na also, geht doch. Der Anfang war getan, mögen die Windelspiele beginnen!

 


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