Die Nacht war trocken – Gott sei Dank! Der Tag war besser. Jetzt musste er nur noch aller 1-1,5 h. und sagte nachmittags sogar einmal Bescheid BEVOR er musste. Toll gemacht! Dieses Erfolgserlebnis war auch dringend nötig. Denn auch wenn es bisher nur zwei Tage waren, zerrte das ganze Thema doch schon ganz schön an den Nerven und so war ich umso stolzer, als es klappte.


Am dritten Tag machte er aller zwei Stunden in die Hose und sagte nachmittags wieder Bescheid, wenn er musste. Und sein neu erlerntes Wissen nutzte er gleich, um es an Teddy weiterzugeben und ihn aufs Töpfchen zu setzen, abzuwischen und ihn zu loben. Lernen durch Rollenspiel, super! Dennoch fühlte ich mich immer mehr wie eine Einzelkämpferin. Bei Arthuro schien iwie nichts richtig zu fruchten und mein Mann war sowieso gegen das ganze Trara. Nicht wegen der gewählten Zeit oder so, sondern einfach weil ihn das Thema generell graust und nach jedem Pippi in der Hose sagte er, dass wir das Training lieber sein lassen sollten. Dazu noch meine immer schlimmer werdende Erkältung und ich lag irgendwann heulend im Bett.


Am vierten Tag ertönte der Lieblingssatz jeder Mutter: „Ich mach das! Ein Traum! Alles musste er alleine machen. Und dann sprang er ganz glücklich auf, als Pippi im Töpfchen landete und strullerte gleichzeitig im Jubeln weiter auf meinen Teppich. Naja, Hauptsache der Rest war trocken. Während seiner Mittagsruhe (Schlaf kann man das ja nicht nennen) pieselte er sich allerdings ein und danach ging es ihm richtig, richtig schlecht. Ich wollte erst gar nicht aus dem Bett, dann versteckte er sich hinter unserem Wäschekorb und traute sich gar nicht mich anzuschauen. Stattdessen fummelte er beschämt an seiner Hose rum. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ihn das ganze Thema so unter Druck setzten würde und bereute meine Unmut vom Vortag. Gott sei Dank waren wir diesmal nur zu zweit, sodass ich mich auch mehr entspannen konnte und die Situation schnell löste: Ich nahm ihn einfach auf den Schoß und wir saßen gefühlt eine Ewigkeit auf dem Flurboden und haben nur gekuschelt. Ohne ein Wort. Dann begann ich ihm zu erzählen wie lieb ich ihn habe und allmählich lösten sich bei uns alle Verspannungen. Ich hatte viel zu viel Druck gemacht. Weil ich nur vier Tage Urlaub hatte, weil mein Mann mich mit seiner negativen Haltung nervte und der Leidtragende war unser Wurm. Dabei hat er doch von Anfang an einen super Job gemacht! Ab dem dritten Tag hat er nur noch Kacka in den Schlüpfi gemacht, ich meine was will man mehr? Gut Pippi geht beim intensiven Spielen auch noch daneben aber hey, was solls!

 


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