Weihnachten ist stressig, besonders wenn man 300 km entfernt von seiner Feststätte wohnt und alle Geschenke, inkl. Gepäck für zwei Wochen vorbereiten muss. Dieses Jahr war es dennoch um einiges entspannter als letztes. Denn zum einen wurden wir mit Sack und Pack abgeholt, und zum anderen brauchten wir uns um vieles keine Gedanken mehr machen.
So packten wir z.B. zwei Milliarden Hosen ein aber eben keine Windeln mehr, auch kein extra Essen, Trinkflasche oder irgendwelche anderen Sachen, die Arthuro vor einem Jahr noch dringend gebraucht hätte. Und für Notfälle gab’s immer noch Supermärkte, die ja bekanntlich alles da haben.
Und diese Ruhe war dringend nötig, denn unserem Urlaub im August war Weihnachten nun die erste Pause nach fünf Monaten hardcorde Arbeit. Und wir waren schlicht und einfach platt! In solchen Momenten habe ich immer Sorgen, wie viel Junior davon mitbekommt. Bemerkt er wie belastet seine Eltern sind, werden wir dann unausstehlich? Hoffentlich merkt er, dass wir immer versuchen unser Bestes zu geben.
Na gut, zurück zu Weihnachten. Punkt 17 Uhr klingelte am 24.12. der Weihnachtsmann und, man mag es kaum glauben, der in den letzten Monaten so schüchterne Arthuro, fand zu seiner alten Form zurück und laberte sofort auf den armen Kerl drauf los. Dass Opa ja eine Eisenbahn hätte und Oma sogar zwei Tannenbäume, etc. Sogar ein Lied hat er ihm vorgesungen, ohne dass wir vorher was geprobt hatten! Aber gesehen hat ihn dabei keiner. Wie das? Tja plötzlich zog Arthuro seinen Hoddie über den Kopf und SCHWUPS war er weg und begann „Weihnachtsbäckerei“ zu trällern. Wir haben uns totgelacht!
Nach einem Tag Pause ging’s zu meinen Eltern aber Monsieur war irgendwie schlecht drauf. Schon kurz nach dem Aussteigen fragte er, ob Oma mitkommen würde und zog eine Schnute, als wir ihm erklärten, dass es jetzt zur „anderen Oma“ gehe. Dort angekommen stellte sich seine Schüchternheit wieder ein und er brauchte ein wenig um aufzutauen. Und als wir an der Kaffeetafel saßen und dachten, er hätte sich endlich gefangen, brach er in Schluchzen aus, umklammerte meinen Mann und dicke Krokodilstränen liefen seine Wangen runter. Dazu rief er immer wieder: „Oma!“, „Oma!“, ... Es war herzzerreißend und so süß!
Die anderen Tage verbrachten wir dann noch mit verschiedenen Verwandten aber fast immer war die Oma dabei – sicher ist sicher! ;)
Ach ja und zum Thema Toilette? Mussten wir – was ich mir ja schon denken konnte – bei Oma und Opa komplett neu starten. Und wie sagt meine Schwiemu so schön: „Das Pferd springt nur so hoch wie es muss!“ Das kann man bei Arthur nur unterstreichen. Wie auch bei allen anderen Sachen, ist der Herr doch sehr bequem, wenn es nicht um Dinge geht, die ihn brennend interessieren. Also köderten wir ihn bald mit Smarties und siehe da! Das sauberste Kind der Welt. Brav!