Nach den Weihnachtsfeiertagen hieß es für mich und meinen Mann Abschied nehmen. Arthur blieb noch eine weitere Woche bei Oma und Opa, während wir wieder arbeiten mussten. Wie schon das erste Mal im Sommer, waren wir ganz aufgeregt, ob alles gut klappen würde. Und natürlich ging alles gut und sowohl er als auch wir hatten so viel um die Ohren, dass die Zeit im Nu um war.
Das große Wiedersehen war auch diesmal wieder wunderschön nur irgendwie ... eigenartig?
Da er seit dem August vor allen Dingen geistig einen riesigen Ruck gemacht hat, war die Woche Urlaub für ihn auch ganz anders. Er hing sowieso schon sehr an Oma, sogar als wir noch da waren, und das verstärkte sich in den sieben Tagen natürlich noch mehr. Als er wieder bei uns war, war die Freude zwar riesengroß aber man merkte deutlich, dass ihm der Abschied von seinen Großeltern schwer fiel. Mein Mann meinte sogar, dass er wohl leise beim Mittagschlaf geweint hatte, weil er beim Aufstehen noch Resttränen sah. Und die ersten beiden Tage fragte er jedes Mal, wenn wir das Haus verließen, ob wir jetzt zu Oma fahren würden.
Richtig ungünstig war auch, dass es am nächsten Tag sofort wieder in die Krippe ging. Er hatte also weder seine geliebten Großeltern, noch Eltern, mit denen er kuscheln konnte, sondern war ganz allein. Das Ergebnis: fünf Tüten voller nasser Klamotten! Ich hatte bereits gelesen, dass Kinder seelische Schmerzen auch durch In-die-Hose-machen zum Ausdruck bringen und hier hatten wir es schwarz auf weiß.
Aber auch für uns Eltern war es ungewohnt. Bereits am Bringtag lagen wir zum Mittagschlaf im Bett, haben viel geredet und fanden uns schon wieder ein Stück entfremdet, weil die Zeit zu zweit vorbei war. Im nachhinein ist das natürlich völliger Blödsinn!
Gott sei Dank stand nach zwei Tagen schon das Wochenende an. Ausschlafen, gemeinsam schöne Dinge erleben und sich wieder aneinander gewöhnen war die beste Medizin für unsere gemeinschaftlich eigenartige Stimmung. Und siehe da. Montag hat er sich richtig auf die Krippe gefreut und seither klappt es auch wieder 1A mit der Toilette. Und wir? Wir freuen uns auch wieder, dass unsere kleine Familie wieder vollständig ist.