Ich habe das beste Kind der Welt! Jaja das sagt jede Mutter aber bei mir stimmt‘s wirklich! Wer sonst kocht mit zwei Jahren schon mit Mama Abendbrot, schmiert sich seine Schnitten alleine, fragt von sich aus nach Gemüse-Snacks (ok, ok, nur gekocht oder mit Frischkäse-Dipp), wäscht und föhnt sich selbst die Haare, fragt was man heute gemacht hat und wie es einem geht? Mein Kind tut das! Wenn es mir schlecht geht, streichelt er mein „Aua“ und sagt: „Du musst nicht traurig sein. Ich bin da und der Papa ist auch da!“ Wenn ich müde bin, bringt er mich ins Bett, holt seinen Hocker und singt mir was vor. Wer kann das schon von seinem Kind behaupten?


Fragt man allerdings in der Krippe nach, gehen die Meinungen dort „etwas“ auseinander. Hier scheint er sich fast täglich zur Ausgeburt der Hölle zu entwickeln. Nicht nur, dass er das Inventar auseinandernimmt, nein, er wirft auch andere Kinder mit Bällen ab, lacht Erzieher bei Standpauken aus oder äfft sie nach. Inzwischen darf er nicht einmal mehr mit seiner Gruppe Mittagessen, weil er mit seinem besten Freund Ketim nur Mist macht.


Die einzigen Momente, in denen Ruhe reinkommt sind: wenn die Leseoma kommt, wenn sie ein Experiment machen oder wenn er mit Haargummis und –klammern in den blonden Locken Elsa spielen darf. (Memo an mich selbst: Das ist einer der Beiträge, den ich gerne zu Arthurs Hochzeit laut vorlesen sollte!)


Besonders eine Erzieherin ist nicht gut auf ihn zu sprechen. Obwohl wir mit anderen Eltern festgestellt haben, dass wohl Kinder generell nicht so ihrs sind. Um dem armen Mädel ihren Arbeitsalltag zu erleichtern, haben wir uns nun also zu strengeren erzieherischen Maßnahmen entschlossen. Lektion 1 – „Das Gespräch suchen“ – wurde auch gleich von meinem Mann umgesetzt und er brachte Arthuro folgende, äußerst wertvolle, Sätze bei: „Tanja chill mal. Du bist ein bisschen zu ernst!“

 


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