Bereits des Öfteren habe ich erwähnt, dass Arthur ein guter Trinker ist. Sein Trinkverhalten ist sogar so gut, dass selbst die Kinderärztin bei der U3 etwas überrascht war wie viel der Kleine zugenommen hat. Aufgrund seiner Größe verteilen sich die Kilos aber gleichmäßig auf den ganzen Körper und somit fehlt ihm die übertriebene Speckigkeit Neugeborener.
Das Stillen verläuft dabei nach dem stetig gleichem Muster: Jede Mutter kennt das typische Suchen und Schmatzen, was bei unserem Herren aber begleitet wird von einem raubtierartigen Herumreißen des Kopfes, wobei er den Mund weit aufgerissen hat und eine Art Mini-Brüller herausbringt. Wie ein Löwe stürzt er sich auf seine Beute und lässt erst wieder Los, wenn ich ihn zum Bäuerchen hochnehme.
Das viele Trinken wird natürlicherweise begleitet von einer stets prallen Windel. Daran dass er, wie manch andere
Kinder, ein paar Tage oder gar eine Woche, keinen Stuhl haben könnte, ist überhaupt nicht zu denken. Im Gegenteil. Oft sind alle Windeln, die ich über den Tag verteilt wechsle, randvoll. Die letzte Woche waren sie sogar so voll, dass sie am Rücken überliefen und sich auf seinen wunderbaren weißen Bodies waagerechte, gelbe Balken abzeichneten.
Während ich heute in mühsamer Handarbeit die ganze Schmiere wieder herauswusch, tat sich bei mir eine Frage auf: Wer berechnet eigentlich die Windelgröße? Und wonach geht dieser Jemand dabei vor? Klar liest man die Kilo-Angabe auf den Windelpackungen aber was sagt das denn aus? Ist es nicht nur ein Versuch den ungefähren Körperumfang abzuschätzen und ihn mit so viel „Stoff“ wie möglich zu bedecken? Genau das führt uns wieder zurück zu unserem, im buchstäblichen Sinne, kleinen Scheißer. Mit seiner schlanken Figur passt er gut in eine 1er-Windel, seine Kack-Menge überschreitet aber locker die 2er-Variante.
Daher hier ein Appell: Liebe Windel-Mathematiker, entwickelt doch bitte ein Höschen in schlankem Umfang und am besten mit doppelten, nein dreifachen Depot, zum vollmachen. Vielleicht wie diese Eiswürfel-Tüten mit verschiedenen Fächern, die sich peu à peu füllen, je mehr Masse hinzukommt. Das wäre doch einmal was! Oder halt wartet! Vergesst den Gedanken! Ich gehe selbst zum Patentamt, melde diese Idee an und werde stinkreich. Und mein Mann hatte Bedenken, dass man als Kunsthistorikerin keine Jobperspektiven hat.