Schon in der Krippe habe ich das ein oder andere Mal gewundert, wenn ich Arthuro abholte. Denn anstatt mit den anderen Kindern zu spielen, saß er still in einer abgelegenen Ecke und spielte allein vor sich hin. Das allein ist nicht das Problem. Was mich zum Grübeln brachte war, dass er zu Hause keine Minute alleine spielen will. Immer müssen Papa und ich mitmachen und nur, wenn er wirklich die Nase voll hat, zieht er sich zurück.


In der Kita ergab sich nun ein ganz anderes Bild. Arthuro erzählte, dass er so ziemlich jedes Kind gefragt hatte, ob es sein Freund sein will. Und alle samt verneinten. So richtig glauben wollte ich das nicht, weil er andererseits von seinen spannenden Spielzügen mit den Jungs aus seiner Gruppe berichtete. Auch ist er absolut stolzer Reuti und singt ganz oft: „Der A. ist da. Die M. ist da. Der Arthur ist da, wunderbar. Zusammen sind wir stark. Irgendwas konnte an der Einsamkeitsgeschichte also nicht stimmen.


Als ich eine Erzieherin zum Thema Junior und Freundschaften fragte, stellte sich die Situation nun ganz anders heraus. Nicht die anderen wollten nicht mit ihm spielen, sondern er ziehe sich regelmäßig zurück. Ist ihm ein Spielzimmer zu voll oder zu laut, geht er einfach in einen anderen Raum. Auch gibt es ein Mädchen, dass sehr gerne mit ihm spielt, aber er will meist nicht. Er selbst erzählte einmal, dass sie zu ihm kam und er sich wegdrehte. Aber als sie dann fortging, war er beleidigt, weil sie sich nicht mehr um ihn bemüht hatte.


Als Mama ist es total komisch so etwas zu hören. Ich würde ihm gerne Tipps geben aber das geht nicht, schließlich wären meine Tipps weder alters- noch situationsangepasst. Die Erzieherin und mein Mann meinten, dass das für das Alter völlig normal sei. Und dass es jetzt auch langsam schwieriger wird Freundschaften zu knüpfen, weil die Würmer nicht mehr auf jeden zugehen. Vielleicht habe ich auch Angst, dass Arthur wie ich wird. In meiner Grundschulzeit habe ich mich oft einsam gefühlt und wie das dritte Rad am Wagen. Sicherlich auch, weil ich mir zu viele Gedanken über die Meinung anderer gemacht habe, aber trotzdem wünsche ich das meinem Krümel nicht.

 


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