Frust hin oder her, wir hatten keine andere Wahl, Arthur musste in die „Urlaubskita“, wie wir es genannt haben. Und während ich sauer auf alle und die ganze blöde Situation war, war Arthur das, was er immer war: mein Sonnenschein. Er ging ohne Scheu in die fremde Einrichtung, zu völlig fremden Erziehern und Kindern und war einfach entspannt. Die Erzieher meinten am Nachmittag, dass er der einzige gewesen wäre, der ohne Problem mitgemacht hat. Ich war so stolz und vor allen Dingen so erleichtert. Nun würden wir die restlichen Tage auch noch schaffen und diese blöde Geschichte würde bald ihr Ende finden.


Am folgenden Samstag fand ein Eröffnungsfest in der neuen Kita statt. Unser Krümel war begeistert und wollte gar nicht nach Hause zurück. Ich war beruhigt, aber diesmal war es mein Mann, dem die neue Einrichtung zu schaffen machte. Denn die neue Kita liegt am anderen Ende der Stadt, und das bedeutet, dass Arthur jeden Tag mit dem Bus hin- und wieder zurückfahren muss. Ich wusste von anderen Eltern, dass den Kindern die Busfahrt Spaß machen würde aber mein Mann war skeptisch.


Schließlich kam Montag und mit viel, viel, viel Glück haben die beiden den Bus noch erwischt. Denn die Einrichtung hatte – ohne es offiziell anzukündigen – die Abfahrtszeit 15 Minuten vorverlegt. Wieder so ein Unding … Was mich den Tag über beschäftigte war nicht das Fahren an sich, sondern die späte Abholzeit, die uns aufgezwungen wurde. Denn der Bus fuhr nur viermal – zweimal hin und zweimal zurück. Das bedeutete für mich, dass ich ihn erst 17 Uhr abholen konnte und das im Sommer! Wie sollte da noch Zeit für Spielplatz oder gar Baden sein? Mal spontan abholen geht nicht – außer man fährt durch die ganze Stadt und das in der Rushhour. Dank meines neuen Jobs konnte ich ihn die letzten Wochen immer 16 Uhr abholen oder sogar noch eher. Das habe ich in den letzten zwei Jahren noch nie geschafft! Und diese gemeinsame Mehrzeit war so wunder-, wunderschön! Jetzt ist das wieder passé.


Aber auch hier haben wir wieder Glück im Unglück. Denn endlich ist die Bequemlichkeit unserer Erzieher mal zu etwas nütze: Dank ihres Wunsches überpünktlich Feierabend zu machen, fahren sie mit den Kindern auch eher los als eigentlich geplant. Und so kann ich Arthur schon 16:30 abholen. Das ist zwar auch nur eine halbe Stunde aber es beruhigt mich zumindest ein bisschen.

 


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