Heute nutze ich den Blog, um etwas aus meinem ganz persönlichen Leben zu schreiben. Naja, „schreiben“ klingt hier interessanter als es ist. Tatsächlich möchte ich einfach mal ohne Punkt und Komma Jammern.
Nach einem turbulenten Jahr voller Diskussionen haben wir uns nun tatsächlich für Kind Nummer zwei entschieden. Nach der regulären Ein-Monatsfrist, in der sich auch die letzten Pillenhormone aus meinem Körper waschen sollen, war es dann wie bei Arthuro: Ein Schuss, ein Treffer.
Wunderbar. Meine Brüste wurden innerhalb einer Woche zu Atombusen und auch die bekannten Gebärmutterschmerzen setzen schnell ein. Gefühlsmäßig hat sich, meiner Meinung nach, bisher nicht viel verändert. Nur die altbekannte Müdigkeit setzt mehr und mehr ein. Das waren aber auch alle Gemeinsamkeiten, die ich im Vergleich zur ersten Schwangerschaft finden konnte.
Jetzt, fast vier Jahre später, ist bei Weitem alles nicht mehr so easy peasy. Während ich früher sehnsüchtig auf jedes Zeichen der Schwangerschaft gewartet habe, nervt mich mein Körper nun jeden Tag. Es ziept und drückt und kneift ohne Ende. Sobald ich mich „zu viel“, also überhaupt mal bewege, merke ich schon einen Stich im Unterbauch.
Dazu ist mir ständig schlecht. Nicht das typische Geruchsempfindliche-Unwohlsein, sondern einfach so. Wenn ich im Meeting bin. Wenn ich im Büro sitze. Wenn ich Hunger habe. Wenn ich esse. Wenn ich gegessen habe. Am meisten haut es mich tatsächlich um, wenn ich gerade gegessen habe. Dann sackt mein Kreislauf komplett ab. Ich probiere ihn dann, mit Spaziergängen wieder auf Trab zu bringen. Das funktioniert auch so lange gut, bis ich komplett erschossen und total verzweifelt irgendeine Sitzgelegenheit suche.
Und damit sind wir schon bei Problem Nummer drei: Mein Asthma. Während ich sonst maximal einen Anfall hatte, wenn ich in verrauchten Bars unterwegs war, muss ich jetzt jeden Abend mein Spray nehmen. Ich komme an manchen Tagen kaum die Treppe hoch, weil ich keine Luft bekomme. Beim Vorlesen arte ich in Hustenkrämpfe aus und mir bleibt einfach die Luft weg. Es ist zum K***. Bei 97% - SIEBENUNDNEUNZIG Prozent aller Frauen wird das Asthma während der Schwangerschaft besser. Wunderbar! Was für ein Glück muss man haben.
Und last but not least: Ich friere wie Espenlaub. Letztens hatte ich zum Mittagschlaf zwei Paar Socken, zwei Hosen, zwei Pullover und zwei dicke Decken auf bzw. über mir. Trotzdem konnte ich nicht einschlafen, weil ich gefroren habe. Wer sich jetzt fragt, warum ich nicht einfach in eine schöne, heiße Badewanne steige, weiß nicht, was niedriger Blutdruck ist. Denn der in Verbindung mit Schwangerschaft, haut dich dann gleich mal direkt von den Füßen.
Alles in allem fühle ich mich total alt und ausgemergelt. Und mein Spiegelbild zeigt mir auch genau das. Frauen, die während der Schwangerschaft aufblühen? Gab es so etwas wirklich mal? Ein Gutes bleibt: Viele sagen, dass die zweite Schwangerschaft wie im Flug vergeht. Hoffen wir es. Ich hatte mich eigentlich sehr auf die Zeit gefreut, aber jetzt will ich einfach nur auf meine Couch. 24/7. Decke drüber, Augen zu, fertig.
Datum: 3. oder 4. SSW