Fahrradfahren gehört für mich zu den wichtigsten Dingen, die ein Kind zum Thema Bewegung lernen kann. Deshalb war für mich dieses Thema schon relativ früh präsent. Seit er zwei war ging es jeden Tag mit dem Laufrad von der Krippe bzw. Kita nach Hause und so wurde er bald ein richtig toller Fahrer. An jeder Ausfahrt wurde gestoppt, Ausweichmanöver gut überstanden und natürlich so lang wie möglich (mit beiden Beinen oben) rollen gelassen.


Mein Mann stand der Thematik dagegen eher skeptisch gegenüber: Radfahren?! In dem Alter?! Viel zu gefährlich! Gott sei Dank ist die Oma immer für solche Ideen zu haben und so bekam er letztes Weihnachten ein Fahrrad geschenkt. Aber, oh weh, es war viel zu groß! Fast ein dreiviertel Jahr mussten wir nun warten, bis er einigermaßen drauf passte. Und als es dann endlich, endlich, endlich soweit war, geschah etwas, mit dem wirklich keiner rechnen konnte: Er bekam Angst. Und das aus dem wirklich blödesten Grund aller Zeiten! Denn auf unserer letzten Fahrt in die Heimat hat er einen neuen Trickfilm (Mama Muh) gesehen. Und irgendein bekloppter Autor hat sich überlegt, dass eine überdimensionale Kuh sich auf ein Minifahrrad zwängen müsste und Fahrradfahren lernen sollte. Das Ende vom Lied war, dass das Eutertier natürlich 10.000 umstürzte und sich unser Krümel seitdem weigerte, ein Rad zu besteigen. Klasse! So eine dumme Geschichte!


Was war nun zu tun? Reden? Ja, kann man machen. Aber jeder, der Arthur kennt, weiß, dass er genauso stur ist wie Mama und Papa und echte Praxiserfahrung braucht. Also kratze ich sämtlichen Hirnschmalz zusammen und erinnerte mich an eine interessante Erzählung von meinem Mann: Als begeisterter Motorradfahrer konnte er stundenlang übers Fahren und FahrenLERNEN erzählen. So berichtete er einmal, dass Fahrschüler in ihrer ersten Praxisstunde lernten, ihr Motorrad zu halten. Denn wer mit seinem Moped wegrutscht, muss es wieder aufheben können, um weiterzufahren. Wunderbar! Das war doch mal eine Info, mit der ich etwas anfangen konnte.

 


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