Auch wenn es in der Kita mit Weihnachtsmarkt, Theaterstücke, Weihnachtsfeier & Co ganz schön hektisch zugegangen sein muss, haben wir als Eltern davon nur wenig mitbekommen. Das lag zum einen an der gewohnt schlechten Kommunikation mit dem Kitapersonal und – als kleiner Höhepunkt – an der Erkrankung unserer „Haupterzieherin“.
„Verabschiedet“ hat sie uns vor ihrer Abwesenheit noch mit einem besonders charmanten Schachzug: Zwischen Tür und Angel hat sie sich über unseren Vandalensohn beschwert. Vier Tage nachdem Arthur und zwei seiner Freunde sich im Kreativraum an einer Lichterkette vergriffen hatten, fiel ihr dann doch schon ein, uns darüber zu unterrichten. Kurz vorm Einstieg in den Bus. Das Ergebnis war ein total aufgewühlter Papa, ein sehr beschämtes Kind und eine handlungsunfähige Mama.
Dass sie kein einfacher Mensch war, wussten wir von Anfang an, aber hatte sie jetzt im Alter alle pädagogischen Vorsätze vergessen?! Nicht nur, dass sie Arthuro vor allen Augen bloßstellte, nein, sie ließ uns als Eltern auch keine Reaktionsmöglichkeit. Nach einer halben Woche und mit einem Zeitfenster von 3 Minuten ist doch jegliches Erziehungsgespräch schon von vornherein zum Scheitern verurteilt. Das Sahnehäubchen war dann ihr Abschlusssatz: „Die anderen Eltern überlegen, wie sie das jetzt kompensieren können.“ Hat die ne Vollmeise?! Wo waren die Erzieher, wieso hing die Kette so tief, wieso erfahren wir erst jetzt davon und und und. Es gab so viele Fragen, dass eins klar: ein Gespräch musste her!
Da wir sowieso kein einziges Entwicklungsgespräch bisher hatten (was eine Schweinerei für sich ist) und unsere zweite Erzieherin mich jedes Mal wie ein Fisch anglotzt, wenn ich sie nach dem Kitaalltag frage, war es die perfekte Gelegenheit, mal wieder über die Grundsätze eines Erziehungsauftrags zu reden. Gedanken sortiert, Termin gemacht, Kritikpunkte notiert und was kam dann?! Natürlich musste diese blöde Kuh sich plötzlich krankmelden. Und das war’s dann auch mit dem ganzen Thema. Die zweite Erzieherin bot mir dann an, Arthur einen halben Tag lang zu testen, um wenigstens so eine Art Entwicklungsgespräch mit mir zu führen. Weil nämlich auch vier Stunden das fehlende Engagement von 1,5 Jahren wettmachen können. Was nun? Warten, dass sich die Damen bequemen mal wieder ihrer Arbeit nachzugehen. Vielleicht kommt diese Mal ja jemand von ihnen auf die kluge Idee, sich von sich aus bei uns zu melden.