Das Stillen mit Theolein ist eine kleine Herausforderung. Ständig döst er weg und es braucht ewig, bis er mal ein Bäucherchen rausbringt. Aber bevor ich den Arthur-Fehler wiederhole und für fehlende Bäuerchen Spuk-Wellen ernte und Bauchschmerzen säe, warte ich lieber eine Dreiviertelstunde für den zärtesten aller Lufthauche - und das zu jeder Tages- und Nachtzeit.G


Gestern nun war Freitag, Tag 5. Und Freitags gibt es bei uns bekanntlich selbstgemachtes Sushi. So weit, so gut. Der erste rohe Fisch nach neun Monaten war zwar weniger spektakulär als ich dachte, aber vielleicht muss einfach was vom Profi ran. Als nun alles fertig war, kündigte el mini seinen Wunsch nach Abendessen an. Doch obwohl er meist beherzt in die erste Brust eintaucht (bevor er vier Minuten später einpennt), war er diesmal widerspenstig. Naja, so weit man das bei seinem Chiller-Modus so bezeichnen kann. Er verzog auf jeden Fall ordentlich die Schnute und drehte sich kommentarlos von der Brust weg. Hm. Ein bisschen geruckelt, neu gerichtet, los geht's zum zweiten Versuch. Schnute, Wegdrehen, Ignorieren. Ruckeln, Rutschen, 3. Versuch - Schnute, Wegdrehen, Ignorieren. Inzwischen waren durch das ganze Hin- und Herrutschen auch meine Haare ins Gesicht geflogen, die ich nun mit der Hand wegstrich. Und plötzlich haute es mich um. Meine linke Hand war ein lebendig gewordenes Lachsfilet geworden, dass stinkend probierte seine neuen Profession als Milchhändler nachzugehen. Kein Wunder, dass Theo der Appetit vergangen war. Irgendwie hatte ich es geschafft, beim Händewaschen die eine vollkommen unbeseift zu lassen. Doch vermutlich wusste, dass er Mama mit ihrem kaputten Steiß jetzt nicht zum Händewaschen aufscheuchen konnte. Also biss er in den sauren Apfel - bzw. Müffelfisch - und ergab sich der Lachsmilch. Tapferer Kerl! Vielleicht ja eine Vorschau auf ein ganz emphatisches Kerlchen. 

 


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