Ich weiß noch, wie ich es als Kind gehasst habe, wenn mich meine Mutter mit meiner Schwester verglichen hat. Heute weiß ich, wie schwer es ist, das zu verhindern. Besonders wenn man zwei so ganz verschiedene Situationen erlebt wie wir. Oft betrachte ich Theo und denke an Arthur in demselben Alter und bin immer wieder über die großen Unternehmen überrascht. Eigentlich dachte ich, ich wüsste, was Elternsein bedeutet. Aber mit neuem Kind kommen auch ganz neue Erfahrungen. Es ist ungerecht, die Kinder zu vergleichen, wenn man nicht auch sich als Eltern vergleicht: früher und heute. Aber ich kann meine eigene Entwicklung da nur schwer einschätzen. Während man bei mir bzw. uns aber eine Weiterentwicklung feststellen kann, ist das bei den Kids ja nicht das Ziel. Theo ist kein Arthur 2.0, während ich heute aber durchaus Mama 2.0 bin.


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Daher ist es auch nicht negativ gemeint, wenn ich feststelle, wie anders die beiden sind: Während Arthur von Anfang an sehr sportlich war, früh den Kopf hielt, sich mit drei Monaten jeden Tag drehte und bereits mit 6 Monaten saß, ist Theo eher "starr". Er zappelt wahnsinnig viel und schafft es, sich durch seine Beinkraft in alle Richtungen zu schieben. Aber das Rollen hat er erst 3-4 Wochen später entdeckt, zwei Tage ausprobiert und sich dann anderen Sachen gewidmet. Arthur war dafür immer still und wenn er Geräusche machte, dann heulte und kreischte er - manchmal über Tage. Theo ist von Anfang an interessiert an Geräuschen und der Sprache. Seine Ohren waren schneller fit als seine Augen, dicht gefolgt von seinen Stimmbändern.


Er redet viel mehr als dass er weint. Und so geht es mit vielen anderen Dingen auch: Mit Arthur brauchten wir nie zum Arzt, Theo kennt inzwischen neben dem Kinderarzt schon einen Chirurgen und Kardiologen. Dafür hat er eine reife Hüfte, während Arthur breit gewickelt werden musste. Arthur kommt optisch nach mir, Theo nach Papa, etc. etc. Ich könnte ewig so weitermachen. Dabei will ich keinen Wettbewerb zwischen beiden ausrufen. Nein, ich bin einfach immer wieder erstaunt, wie der selbe Genmix zwei so unterschiedliche Wesen zaubern konnte. Die beide so süß und wundervoll sind, dass ich jeden Tag dankbar für diese beiden Geschenke bin. 

 


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