Es gibt kein Jungs-Klischee! Ach was? Ist das wirklich so?
Kinder dürfen eine eigene Meinung haben. Stimmt das? Nun ja, anscheinend auch nur, wenn es die richtige ist.
Dieses Gefühl habe ich zumindest wenn ich an Arthurs zwei Vorschullehrerinnen denke. Denn diese Ladies scheinen an meinem selbstbewussten Jungen ständig etwas auszusetzen zu haben: Er ist zu frech, er ist nicht interessiert, er malt nicht gerne, etc. Und bei jeder Kleinigkeit nehmen sie mich zur Seite und beschweren sich. Man oh man! Da sollte man doch meinen, dass zwei Ende 50-Jährige Lehrer eine fünfjährige Großklappe in den Griff bekommen sollten!
Anscheinend nicht. Nun gut, dann sind wir jetzt dran. Denn obwohl ich es immer geliebt habe, dass Arthur seine Meinung direkt und frei sagt, fühlen sich die Damen auf den Schlips getreten. Und bevor ihm die Schule später keinen Spaß macht, weil ihn irgendjemand nach seiner Meinung fragt, und dann die Antwort nicht verträgt, pfeilen wir jetzt an Arthuros Umgangsformen. Denn der Ton macht ja bekanntlich die Musik.
Nur dem kleinen Mann passt das gar nicht. Denn plötzlich haben Mama und Papa doch ganz schön viel auszusetzen. Genölt werden darf nicht, diskutiert werden darf nicht, zu viel rumgegeigelt wird auch nicht. Ich glaube, das verunsichert ihn gerade schon stark. Aber dazu gibt's extra Kuscheleinheiten, damit er weiß, dass Mama und Papa ihn lieb haben.

Armer Theo: Du wirst vermutlich von Anfang an ein bisschen strenger erzogen. Obwohl ich eigentlich finde, dass wir einen ganz guten Job machen. Als wir letztens im Theater waren, hat sich dein großer Bruder tipitopi benommen. Vielleicht bist du auch so klug, und reißt den Mund einfach nicht ganz so oft auf wie Arthur, dann merkt man auch den Quatsch nicht, der in deinem Kopf umhergeht.

 


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