Das Raubtier ist ein früher Vogel.
Noch vor der Morgendämmerung legt er sich auf die Pirsch.
Erst zwinkert er, dann raschelt er, dann dehnt er alle Glieder.
Das Raubtier quietscht, das Raubtier schreit, habt Acht ihr zahmen Tiere!
Ein Kampfschrei ertönt.
Hektisch sucht der zappelnde Schopf und mit einem geräuschvollen MAMPF! hat es dich verschlungen!
Das Raubtier schmatzt und grunzt und faucht.
Das Raubtier will mehr, mehr, mehr!
Als Dessert muss was anderes her:
Ein Stück Schulter, einen Fingerknöchel oder eine Nase verschlingt es mühelos in seinem zahnlosen Maul.
Und ist der Hunger auch gestillt, das Raubtier bleibt ein wachsamer Jäger.
Toll geworden stürzt es sich auf quietschende Entchen, schwarze Fußkleider oder Glockengeläut.
Hat es denn kein Erbarmen?

 


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