Theo hat es schon nicht leicht. Kein Witz! Zu oft ertappe ich mich dabei, dass ich ihn für (viel) älter halte, als er eigentlich ist. Und dann erschrecke ich jedes Mal, dass ich ihm zu viel zumute. Als wir letztens auf dem Weihnachtsmarkt (mit benachbartem Spielplatz waren), wurde er irgendwann ganz grummlig. Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet mir, dass bald Zeit fürs Abendessen war. Aber deswegen so motzig sein? Ein paar Gedankenklicks später kam es mir dann: Oh verdammt! Wir sind ja schon über drei Stunden in der klirren Kälte! Während Arthur mit seinen Freunden über den Spielplatz wetzte, übte sich Theo im Rutschen, und ich hatte einfach die Zeit vergessen. Als Arthuro 1,5 Jahre war, waren wir mit ihm im Winter maximal eine Stunde draußen. Kein Wunder also, dass Schneo fix und fertig war.

Auch habe ich gemerkt, dass viele unserer Spiele einfach eine längere Konzentrationszeit verlangen als er in seinem Alter aufwarten kann. So probiere ich ihn zwar beim Kickern und Pop Up Pirate miteinzubinden, aber nach fünf Minuten verliert er meist die Lust. Kein Wunder, denn in der kurzen Zeit, in der wir zu dritt spielen, gibt er wirklich alles und kämpft wie ein Löwe um zu gewinnen. Dann wendet er sich meist seinen Autos zu und entspannt eine Weile allein. Andersherum räumt uns Arthur auch Zeit zum Bücher-Anschauen ein und vertieft sich ewig – genauso wie Theo in seine Bücher – in Lego-Rollenspiele. Spätestens da bin ich froh, dass beide Jungs so selbstständig sind. So kann ich mich mit jedem meiner Schätze auch einzeln beschäftigen, obwohl der andere im Raum ist. Ganz selten dümpeln wir auch einfach nur alle drei zusammen im Kinderzimmer. Lauschen Hörbüchern, reden ein wenig über den Tag, kuscheln, kitzeln und genießen einfach nur unser Beieinandersein. Dann bin ich besonders froh über das gemeinsame Spielzimmer.

 


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