Jeden Morgen schickt mir mein Mann eine Sprachnachricht über den Morgen mit den Jungs. Während ich schon auf Arbeit bin, scheinen die drei Herren bereits eine ganze Reihe von „wilden“ Erlebnissen durchzumachen. 


Die letzte Nachricht war allerdings weniger schön, denn sie begann mit einer Beschwerde: Mein Mann beschwerte sich darüber, dass ich früh so viel Randale gemacht hätte. Anstatt mich – wie gewohnt – leise fertig zu machen und dann rauszuschleichen, damit die Jungs noch ein bisschen schlafen können, polterte es laut im Flur. 


Ich, absolut von meiner Unschuld überzeugt, wollte schon in die Verteidigung gehen, bis die Auflösung kam: Nicht ich war der Krachmacher, sondern Theo! Da hatte er sich doch heimlich in den frühsten Morgenstunden aus seinem Schlafsack gepellt, sein heiliges Feuerwehr-Kissen geschnappt und stiefelte auf und ab durch den Flur. Auf und ab, auf und ab. Singend, blabbernd, klopfend. 


Und während ich so sitze und schreibe, geht auf einmal die Tür auf und unser kleiner Frosch kommt mit stolz geschwollener Brust ins Wohnzimmer gestiefelt: „Hallo Leute, hier bin ich wieder!“ Mein Mann stutzte, ich schaute blöd und Theo lief -untermalt von elterlich entsetzt-verwundertem Schweigen – geradewegs in Richtung Spielsachen. Doch nach wenigen Schritten verwandelte sich sein glückliches Gesicht sich in ein großes Fragezeichen, weil Mama und Papa ihn nach einer halben Minute immer noch entsetzt und wortlos anstarrten. Papas wacher Geist meldete sich als erster zurück. Er schnappte sich Theo und katapultierte ihn direkt wieder in sein Bett, während Mama krampfhaft versuchte, nicht in Tränen vor Lachen auszubrechen. Nun sitzt er wieder in seinem dunklen Kämmerlein und beweint sein trauriges Schicksal. Aber keine Sorge, bald kommt Arthuro und sie können noch ewig lang Quatsch machen.


 


 


 


 

 


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