Nachts sind die spannensten Stunden mit einem Neugeborenen, da man nie weiß, was kommt. Unsicherheiten, ob ihn die Blähungen gut schlafen lassen oder wann er gestillt werden will, lassen einen als Mutter unruhig auf jedes Geräusch achten, was aus dem kleinen Bettchen neben einem kommt. Zu unserem Glück ist unser Sohn ein sehr entspanntes Kerlchen. Natürlich drückt es stets im Bäuchlein und jeder Pups ist ein erlösendes Ende des krampfenden Windens. Letzte Nacht nun steigerte sich das Winden ins schier Unermessliche. Hinzu kam, dass mein Mann wohl sein übriges tat, um den Kleinen nervös zu machen: er schnarchte. Er schnarchte diesmal aber nicht in seiner gewohnt ruhigen, stetigen Art, mit vielen Pausen darin, sondern diese Nacht hat er es ganz besonders gut gemeint und zu einem richtigen Schnarchkonzert angesetzt. Irritiert rumorte der kleine Körper rechts von mir noch heftiger und ich wusste nicht mehr was ich tun sollte. Den einen schaukelte ich mit beiden Armen sanft hin und her, den anderen trat ich, in der Hoffnung, dass beide ihre Ruhe finden würden.

Das Ende kam genauso abrupt, wie es angefangen hatte: Ein Orchester aus männlicher Schnarch- und Pupskraft setzte ein und ertönte minutenlang in unserem Schlafzimmer. Nun wusste ich, dass ich endgültig in einem Männerhaushalt angekommen war.

Das verwunderliche daran war aber nicht nur die Parallelität, sondern vor allen Dingen die Länge der Vorstellung. Probiert man selbst mit den Mund ein Pupsgeräusch nachzuahmen wird man feststellen, dass schon wenige Sekunden mächtig klingen. Das nun aber für über eine Minute durchzuhalten, wie es unsere Sohn geschafft hat, das ist schon eine Leistung, die eine besondere Erwähnung bedarf. Danke für diese schöne Erfahrung und die Inspiration zu diesem Blog.

 


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