Die letzten Wochen sind verflogen wie Minuten. Erst jetzt finde ich Zeit, wenn auch keinen richtig freien Kopf, um die Tage ein wenig Revue passieren zu lassen.
Für die neue Arbeitsstelle meines Mannes sind wir letzte Woche in eine andere Stadt gezogen. Umzüge an sich sind schon anstrengend genug aber noch unbequemer ist es, wenn man mit einem Baby aber ohne Verwandte und Bekannte vor Ort umzieht. Obwohl Arthur die Vorbereitungen sehr gut überstanden hat und sich an unserem Einpacken sehr erfreute, war es doch sehr mühsam. Sein Rhythmus behinderte das schnelle Packen, wie wir es normalerweise getan hätten. Auch die Wohnungsbesichtigungen mussten wir auf ein Minimales beschränken, weil wir ihm die langen Fahrten ersparen und bei den Großeltern lassen wollten.
Nur mit Hilfe meiner Schwiegereltern hat am Ende doch alles so gut geklappt und ich kann erschöpft
verkünden: Wir sind angekommen!
Während des Umzugs fiel die Zeit Arthurs nächsten Schubes, der an sich ruhig an uns vorüberging. Zu aufregend war das Getümmel, was ihn umgab. Allerdings entdeckten wir schnell seine neuen Fähigkeiten: Sicheres Umdrehen, sicheres Fassen, Suchen und Greifen nach Gegenständen, Wechseln der Hände, höhere Geräuschwahrnehmung, und ein viel lauteres Stimmchen. Auch erkennt man inzwischen eine richtige Persönlichkeit mit einem sehr, sehr starken Willen aber immernoch heiterem Gemüt.
Neben der neuen Umgewöhnung machte der dicken Qualle aber auch eine verstopfte Nase zu schaffen, die er sich von mir eingefangen hatte und die das Essen und Schlafen erschwerten. Das zusammen ergab ein z.T. sehr nörgeliges Kind, was uns oft vor die Frage stellte, was er hat.
Zeitweise merkte man seine Frustration über seine Unbeweglichkeit. Immer wieder drehte er sich auf den Bauch, nur um Minuten später zu Meckern, weil er nicht vorwärts kam. Kaum haben wir ihn wieder zurückgedreht und für eine Sekunde weggeschaut, lag er wieder andersherum, selbst nachts.
So verbrachten wir mehr Zeit mit seinen Drehspielchen, als mit Spielen, Kuscheln oder gar Kartons ausräumen. Nur selten drehte er sich von selbst zurück, obwohl er das seit dem dritten Monat kann. Neue Erkenntnisse zu verbinden scheint für Jung und Alt also nicht so einfach zu sein.