Ganz genau 207 Tage ist es her seitdem Arthur das Licht der Welt erblickte. 207 Tage voller Freude, Lachen und täglichen Veränderungen aber auch mit Tränen und schlaflose Nächten. Nun ist es endlich soweit, der Wurm hat „MAMA“ gesagt!
Gut, gesagt hatte er es bereits einmal mit drei Monaten aber seit zwei Tagen gebraucht er es als Allround-Wort. Entdeckt er etwas Neues, wundert oder langweilt sich, erzählt oder meckert, immer heißt es „MAMA“ und jedes Mal hüpft mein Herz vor Freude.

Nur zwei Dinge geben mir zu denken: Woher hat er das und wie lange hält diese Phase an?

Auch wenn mein Mann denkt, dass ich es ihm täglich einflöße, verwende ich das Wort eigentlich nur, wenn ich mit Arthuro „Wo ist …?“ spiele. Verstecke ich ihn unter einer Decke und frage: „Wo ist Arthur?“, zieht er sofort die Decke von seinem Gesicht. Frage ich: „Wo ist die Mama?“, verstecke ich mich selbst und komme dann zum Vorschein. Bisher hatte ich immer das Gefühl, dass er unsere beiden Namen verstehen würde. Aber seitdem er „MAMA-t“ und ich nach mir frage, schaut er nicht einmal mehr in meine Richtung.

Trotz des Wissens, dass er keine Idee hat, wer mit MAMA gemeint ist, fühlt es sich toll an wenn er diese vier Buchstaben ausruft. Und das bringt mich zu meinem zweiten Gedanken: Wie lange hält es an? Seine „Dada“-Phase hielt genau eine Woche und seitdem habe ich das Wort nie wieder gehört. Generell sprach er während des Umzugs fast garnicht. Jetzt befürchte ich, dass die MAMA-Zeit genauso plötzlich endet, wie sie begonnen hat. Bereits im Laufe dieses Tages wurde aus „MAMA“, „MÄMÄ“ und ich sehe meine Chancen bald als Mama angesprochen zu werden schwinden.

Aber vielleicht ist das auch nicht so schlimm. Allein bei der Vorstellung, dass ein bockender Arthur aus seinem Bettchen weinend „MAMA“ ruft, weil er keine Lust hat zu schlafen, komme ich mit meiner Konsequenz ins Wanken und möchte dem kleinen Prinzen am liebsten alles erlauben.

Dann üben wir doch lieber „Papa“. Am besten gleich als Antwort auf die Frage: „Wer soll deine Windel wechseln?“