Diesen Beitrag leite ich mit einer schlichten Aussage ein: Ich liebe meinen Mann.

Doch wie in jeder guten Ehe gibt es auch bei uns gewisse Reibungspunkte, die unser Verhältnis, sagen wir einfach, noch spannender machen. Eine dieser liebenswürdigen Eigenschaften meines Mannes ist seine Hingabe für Kabel. Ob HDMI-, Lautsprecher-, Strom-, VGA-, Audio- oder Netzwerkkabel, in unserem Haushalt findet man alles, was man nie gesucht hat. Gut, zugegebenermaßen hat uns diese Affinität auch oft den Abend gerettet, indem beim Mann „mal schnell“ noch ein neues Kabel verlegt hat. In diesen berühmten „10 Minuten“ konnte ich dann entspannt Abendbrot machen, die Küche aufräumen, mich duschen, die Haare föhnen, etc.

Unsere neue Wohnung hat nun noch einige Baustellen, die wir allmählich bekämpfen. Bislang blieb aber noch keine Zeit die Kabelei von unserem Soundsystem kindersicher unter der Fußleiste zu verstauen. Um ehrlich zu sein machten wir uns darüber aber auch keine Gedanken, da sie unerreichbar von Arthuros Spielteppich lagen. Da er noch nicht krabbelt wähnten wir uns in Sicherheit, dass er damit nichts anstellen könnte aber weit gefehlt. Immer wenn ich außer Sichtweite war, hechtete er sich in einer Mischung aus Dreh-, Zieh-, und Drückbewegungen den Kabeln entgegen, bis er sie schließlich genüsslich in seine zahnlose Schnute schieben konnte. Was ich erst als reine Neugier abtat, verfolgte mich die nächsten Tage wie ein böser Fluch: Aus allen Ecken zog er plötzlich bisher unsichtbare Kabel und erfreute sich an ihrem Geschmack.

Wie alle Eltern fragen wir uns ab und zu wem Herr Arthur wohl ähnelt. Die Haare hat er vom Papa, die Augen von mir und seine Kabelliebe? Dazu muss ich wohl kaum noch etwas sagen. Also bleibt mir nur weiterhin Ausschau nach immer größeren Kisten zu halten, damit ich bald der doppelten Drahtschlauchliebe meiner Männer Herr(in) werden kann.

 


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