Ein Kind ist, neben einem Hund, wohl das beste Kommunikationsmittel. Im Hausflur, beim Arzt, beim Einkaufen, für alle Wege brauche ich inzwischen unendlich viel Zeit, weil Prince Charming Jr. keine Minute auslässt fremde Menschen anzuflirten.

Auch wenn wir viel Spaß haben und jeden Tag in verschiedenste Gespräche verwickelt werden, fehlte es bisher doch einer gewissen Beständigkeit und so entschloss ich mich kurzerhand uns für eine Krabbelgruppe anzumelden. Auch hier hat sich unsere neue Heimat wieder als Glücksbringer gezeigt, da wir in letzter Minute in eine Gruppe reingerutscht sind, die seit Monaten ausgebucht war.

Voller Aufregung strebten wir dem ersten Treffen entgegen, würden wir durch unseren Dialekt sehr auffallen, oder du unser vielleicht anderes Temperament oder dem fehlenden Wissen über regionale Gepflogenheiten, etc.? Aber die Mamas mit ihren kleinen Lieblingen stellten sich, zum großen Teil, als sehr freundliche, aufgeschlossene Damen heraus. Wir kamen schnell ins Gespräch, tauschten uns über Dies und Das aus und stellten immer wieder lachend fest, wie ähnlich sich unsere Würmchen entwickeln und unseren Alltag auf den Kopf stellen.

Trotz der netten Umgebung graute es mir vor dem Programm: Die Kursleiterin plante für jede Sitzung viel Zeit mit Singen und Tanzen zu füllen. Besonders beim Singen schlotterten mir die Knie und ich fiebte zunächst zaghaft vor mich, in der Hoffnung nicht zu sehr aufzufallen. Aber wie sich herausstellte animierten uns die Kleinen wunderbar, da sie sich an jedem schiefen Tönchen erfreuten. Was blieb ihnen auch anderes übrig, wenn sie unsere Stimmen seit dem Mutterleib kennen (das Thema hatten wir ja schon)?

Der kleine Zappelphilipp sorgt auch hier immer wieder für Schmunzler. Sein Lachen, Quieken und der unendliche Drang zu jedem Lied oder Tanz mitzuwippen erfreut Gott sei Dank auf die anderen. Schon wenn er die Tür und die anderen Babies vor Kursbeginn entdeckt, fängt er an wild in meinem Arm zu hüpfen.

Inzwischen kann ich verstehen, warum viele Frauen zu allen angebotenen Kursen gehen. Es ist einfach eine schöne Abwechslung und bringt einen auf neue Ideen. Gleichzeitig hat aber meine Hebamme und die Kursleiterin auch davor gewarnt die Kinder nicht zuviel rumzutragen, sondern auch einfach mal Zuhause spielen zu lassen, da sie sonst keine Zeit haben neue körperliche Fähigkeiten auszuprobieren. Und so behalten wir es bei: Viel Spazieren, Entdecken aber auch viel Zeit zum Spielen und bald Krabbelnlernen.

 


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