Endlich ist es soweit! Nach Monaten des Wartens habe ich heute endlich das erste kleine Eckchen Zahn in Arthuros Mund entdeckt.

Seit seinem dritten Monat hörten wir von allen Seiten sobald Arthur auch nur einen Finger in den Mund nahm, dass wohl seine Zähne „drücken“. Meine Schwester schenkte uns schon sehr früh Zahn-Nuckel, die mit ihrer schlanken Wurzel einer schlechten Zahnstellung entgegenwirken sollen aber leider vergebens.

In den letzten Monaten hatte er insgesamt an drei Tagen rote Bäckchen, einen Tag im Januar und zwei im Mai. Aber erst Wochen später sollte sich die kleine weiße Ecke zu erkennen geben.

Neben den roten Backen gibt es natürlich noch viele andere Anzeichen, auf die ich besonders geachtet habe: Vermehrtes Speicheln, Durchfall, Fieber, Appetitlosigkeit, Schlaflosigkeit, etc. Nichts traf auch nur ansatzweise auf die dicke Qualle zu. Besonders zu denken gab mir ein Kind aus unserer Krabbelgruppe. Seit Wochen ist es nur am Schreien und als endlich der erste Zahn durch war hat ihn mir die Mama voller stolz präsentiert. Als ich das Zahnfleisch sah erschrak ich, denn es war tief rot, massiv geschwollen und man konnte förmlich das Blut puckern sehen. Ab diesem Moment war mir klar warum der kleine Mann ständig weinte, sein Zahnfleisch sah einfach schrecklich entzündet aus.

Mit diesem Bild im Kopf beobachtete ich Arthuro eine Weile und war auf das Schlimmste gefasst aber es tat sich nichts. Vor wenigen Tagen schaute dann eine andere Mama in seinen Mund und erblickte eine kleine weiße Waagerechte. Ihr Mann hatte gelesen, dass ab diesem Moment ein Zahn zwischen einer bis vier Wochen braucht um durchzubrechen. Also machte ich es mir wieder bequem, denn wieder war ihm nichts anzumerken.

Die letzten zwei Nächte schlief er nun sehr unruhig. Er hatte keinen Hunger, wollte auch nicht beißen, sondern schlief sofort wieder ein wenn ich ihn angelegt hatte. Es kam mir eher so vor als hätte er Alpträume oder einen Wachstumsschub als irgendetwas anderes.

Heute Morgen überprüfte ich noch einmal seine Kauleiste und es war alles beim Alten: Helle Wangen, normaler Speichel, ein fröhliches, wenn auch ständig müdes Kind. So entschloss ich mich mit ihm einkaufen zu fahren und gab ihm für den Weg einen Ring mit Holzkugeln zum Spielen. Immer wieder wanderte dieser in seinen Mund und als wir eine Stunde später wieder nach Hause kamen, war eine Ecke seines linken unteren Schneidezahnes durchgebrochen. Ohne einen Ton hat er den ganzen Einkauf auf dem Spielzeug herumgekaut und so seinen Zahn durchgedrückt.

Was für ein Riesenglück, dass er nicht so leiden musste wie der andere Junge aus meiner Krabbelgruppe! Nun warten wir gespannt wie es weitergeht. Als letzter unserer Gruppe mit Zähnen kann ich die anderen Mamas nach ihren Erfahrungen fragen und sie berichten völlig Unterschiedliches, bei dem einen Baby ging es schmerzlos weiter, bei dem anderen war der zweite Zahn schlimmer als der erste. Drücken wir die Daumen, dass wir auch die unkomplizierte Variante erwischt haben.

Nachtrag I: Eine Woche später war schon der Zweite da, wieder ohne viel Gewese. Allerdings ist er schläfriger und auch leichter reizbar, wenn er zahnt. Also er ist fröhlich wie immer aber wenn es so garnicht nach seinem Willen geht, zieht er schneller einen Fluntsch oder weint, wenn er noch dazu müde ist.

Nachtrag II: Scheinbar sind gerade die nächsten im Anmarsch und diesmal ist er zumindest nachts sehr oft wach und kaum wieder zu beruhigen. Wir werden sehen was die nächsten Tage bringen ...

 


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