Neulich waren wir auf einer Baby-Geburtstagsparty eingeladen. Die Leute waren nett, das Essen war lecker und wir konnten ein wenig über unsere Kinder ratschen. Als „Highlight“ unserer Woche erzählte ich, dass Arthuro anfängt schwedisch anstatt deutsch zu lernen. Vollkommen überrascht rief ein Gast durch den Raum: „WIRKLICH?!“, worauf ich nur schmunzeln musste. Natürlich nicht! Aber wenn ich eins gelernt habe, dann dass meine Ironie gerade für unbekannte Personen meist nicht zu durchschauen ist.

Also klärte ich sie kurzerhand auf, dass mein Kind natürlich weder im Begriff war schwedisch, noch deutsch zu lernen, sondern dass er sich gerade in einer Wortspiel-Phase befindet. Der kleine Silbenakrobat konzentrierte seine Bemühungen nun besonders gerne auf langsilbige Konstrukte, bei denen „GÖTEREGÖT“ zu seinen absoluten Favoriten gehörte. Als Antwort erntete er von seinem Vater ein freudiges „SCHMÖREBRÖD“, was einen Hauch schwedischen Flairs in unser Haus brachte. Schon gefühlte tausendmal musste sich mein Mann dazu die Geschichte anhören, dass meine Familie belgische, spanische, polnische und eben SCHWEDISCHE Wurzeln besitzt. Was mich und Arthuro natürlich zu ganz besonders rassigen Typen macht, während mein Mann bei dieser Story immer nur augenverleiernd abwinkt.

Witzigerweise konnten wir Arthurs „Schwedifizierung“ noch herantreiben, indem wir von einem bekannten nordischen Möbelhaus Cracker gekauft haben, die unser Junior heißhungrig verzehrte. Mit dem Mund voller knusprigem Knäckebrot brabbelte er sein „GÖTEREGÖT“ natürlich noch viel authentischer, als ohne. Dazu die blonden Haare, blauen Auge und recht große Statur, die ich auf meinen Vater zurückführe, et voila unser Schweden-Junge war geboren.

Gut, seine Frühförderung können wir uns jetzt wohl abschminken, weil sind wir mal ganz ehrlich, wer hat schon Zeit nebenbei noch Schwedisch zu lernen? Soll er doch einen seiner Ururururururururururururururururururur[…]großväter fragen, vielleicht haben die ja Zeit für einen kleinen Vokabel- und Grammatikkurs.

 


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