Guten Tag,
mein Name ist TEDDY. Seit über einem Jahr bin ich nun das offizielle Lieblingskuscheltier von Herrn Arthur und heute habe ich endlich die Gelegenheit meine Sicht der Dinge zu erzählen.
Unsere gemeinsame Geschichte begann im August letzten Jahres, als Freunde von Arthurs Eltern mich aus einer namenhaften schwedischen Möbel-Hölle befreiten, um mich diesen liebenswerten Menschen anzuvertrauen. Zwei weitere Monate vergingen, bis ich ihn endlich kennenlernen durfte. Zusammen mit anderen schnöden, popligen Artgenossen, wurde ich aufgereiht und wie soll ich sagen, es war Liebe auf den ersten Blick! Seitdem begleite ich Herrn Arthur überall hin. Und voller Stolz kann ich behaupten, dass ich sie alle überlebt habe! Den Nucki, die Spieluhr, die Milchbar, das elterliche Schlafzimmer, alle! Seit fünf Monaten teilen wir uns nun unsere Junggesellen-WG und es läuft
prima. Aber trotz nächtlicher Milch-Orgien, rhytmischer Klavier-Sessions und ausgiebiger Spaziergänge, gibt es auch Schattenseiten in meinem Dasein.
Punkt 1: Das ständige Verreisen. Herr Arthur ist kein Freund von langen Vortragsreihen oder gemütlichen DVD-Abenden. Stattdessen wetzen wir von Zimmer zu Zimmer, immer auf der Suche nach neuen Spielmöglichkeiten. Dabei stopft er mich in seinen großen, sabbernden Mund, um die Hände frei zu haben zum Türenöffnen und Klettern. Dass er mir dabei die Ohren oder Schnauze fast abreißt ist ihm egal. Oder manchmal wirft er mich einfach so auf den Boden, wenn er etwas Spannenderes gefunden hat. Kann man sich so etwas vorstellen?! Mich?! Auf den Boden?!
Punkt 2: Das Essen. Aus dem Vielfresser ist ein Mäkelbub geworden. Ständig spielt er mit dem Essen und wirft alles auf den Boden. Oder noch schlimmer: Sein ewiger Drang zu teilen. Immer probiert er seinen armen Eltern und mir seine zermatschen Überreste aufzudrücken. Dabei hat mein armes Fell schon alles gesehen: Frühstücksflocken, Brei, Nudelsoße, Weintrauben, alles! Er versteht einfach nicht, dass ich keinen Appetit auf seinen Essensmatsch habe. Deswegen versuche ich immer einen großen Bogen um die Küche zu machen. Wenn es mir allerdings nicht gelingt, benutzt er mich nach dem Essen als Wischmopp und schleift mich über den Nudel-Boden, als Strafe für meine Essensverweigerung.
Punkt 3: Der Egoistmus. Auch Teddybären möchten einmal in der Woche ein paar Minuten für sich haben und ein entspanntes Bad in der Waschmaschine nehmen. Einmal so richtig das Fell durchschrubben lassen und die Wildwasserbahn immer wieder rauf und runter düsen, ist einfach das Größte! Aber nein, nicht einmal der kleinste Spaß wird einem vergönnt! Niemals darf ich seine Seite verlassen, nicht mal zum Mittagschlaf. Gott sei Dank haben sich seine klugen Eltern einen Clon von mir gekauft, den sie ihm heimlich unterjubeln, damit ich mal für ein Stündchen ausspannen kann.
Punkt 4: Die Konkurrenz. Wenn ich eines nicht leiden kann, dann ist es Einschleimen. Eines Tages trat plötzlich dieser blöde Möhrenfresser aus der Versenkung und meinte doch tatsächlich meinen Platz einnehmen zu können?! Mit seinen langen Ohren und viel zu kurzen Beinen hoppelte er sich seinen Weg direkt ins Herz von Herrn Arthur. Mir wurde ganz anders, als ich die beiden schmusen und gemeinsam lachen sah. Abgeschrieben war der olle alte Bär, während man Arthur immer nur „Haze“, „Has“ sagen hörte. Wisst ihr wie lange es gedauert hat, bis er mal „Deddi“ rausbekam? Und nun das! Aber nach ein paar Tagen kam Arthuro ganz reumütig angewatschelt und meinte unter Tränen, dass er mich zurückwolle. Ja was soll man da schon sagen? Fünf dicke Kullertränen und zwei Schlabberküsse später waren wir wieder ein Team. Zu dumm nur, dass er diesem dicken Hoppler immernoch nicht den Laufpass gegeben hat und wir uns jetzt zu dritt das sowieso schon viel zu kleine Bett teilen müssen.