Ich habe schon einige Mamas kennengelernt, die sich bewusst gegen den Gender-Wahn gestellt und ihre Kinder crossover angezogen haben. Auch die Spielsachen sollten nicht auf ein Geschlecht begrenzt sein und so hat z.B. meine Schwester ihrem Sohn Puppen zum Spielen zu geben, um ihn selbst entscheiden zu lassen was ihm gefällt.

Pragmatisch wie wir nun einmal sind, ging dieser Trend schnurstracks an uns vorbei. Eher zufällig stellte ich fest, dass Arthur Rot sehr gut steht (er musste sich ein Shirt leihen, nachdem er mal wieder sein Trinken ausgeschüttet hatte). Also kam ab jetzt der Auftrag an die Schwiemu: Bitte Rotes nähen, danke!

Meine Eltern schenkten uns zusätzlich noch eine kleine Babypuppe, die wohl der große Renner unter den Spielsachen meiner Nicht war. Arthur interessierte sich für die Puppe genauso wie für das Brot seiner Schnitte – Null! Außer beim letzten Zahnen, da lutschte er genüsslich über den nackten Kopf des armen Babys und rammte seine jungen Zähne in den harten Kunststoffball.

Dass er mit seinen Spielsachen Zuhause durchaus zufrieden ist, sieht man nach jedem Aufstehen oder Nachhausekommen. Sofort rennt er zu seinem geliebten Töpfchen, der Eisenbahn oder den Tut Tut Flitzern. Auch auf der Straße schielt er jedem Auto, LKW, oder den wirklich spannenden, schallenden Wagen der Feuerwehr hinterher.

Trotzdem beschleicht mich manchmal das Gefühl, dass ich ihm vielleicht zu wenig Abwechslung biete. Doch meine Unruhe legte sich als wir letztens in einem quasi „zweigeschlechtlichen“ Spielraum waren. Denn anstelle mit den vielfältigen Angebot aus Plüschtieren, Kaufladen, etc. zu spielen, begab sich mein Sohn zielsicher zu der Eisenbahn – übrigens dem gleichen Modell wie in der Krippe und Zuhause. Und auch wenn ich mir nichts langweiligeres vorstellen kann als stundenlang einem Zug nachzuschauen der immer und immer und immer wieder die gleiche Strecke fährt, sitze ich natürlich neben Arthuro und „spiele“ mit. Aber es gab noch etwas anderes, das seine Aufmerksamkeit weckte: Die Zaubermaltafel! Also ist doch ein Stück Mama drin!

 


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