Laut Duden ist „das Zwiegespräch“ – Substantiv, Neutrum, gehobener Gebrauch – ein Gedankenaustausch zwischen zwei Personen. Als Synonyme zählt das kluge einsprachige Wörterbuch „Meinungsaustausch“, „Unterhaltung“ und „Dialog“ auf.
Basis für eine derartige Konversation sind also mindestens zwei Parteien, die sprachlich Bezug aufeinander nehmen. Gut, laut dieser Definition findet in unserem Haushalt seit Wochen ein reger Gedankenaustausch statt, der eigentlich der Intensivierung unserer 3er-Beziehung dienlich sein könnte. Schließlich lernt man sich durch eine offene Kommunikation besser kennen, versteht Wünsche und Ängste des anderen. Aber warum verläuft dann bei uns Zuhause alles in verquerten Bahnen?!
Ja ist Nein, nein ist vielleicht, Papa ist Mama, der Zug ist das Auto und so weiter und so weiter. Irgendwie scheint gerade alles auf dem Kopf zu
stehen. Fragt man Arthur ob er einen Joghurt will, sagt er nein, nur um sich dann Sekunden später zu beschweren wo denn sein Nachtisch bleibt. Fragt man ihn ob er satt ist, schüttelt er den Kopf, stockt, überlegt und nickt dann doch ganz eifrig. Genauso fragt er wo Mama ist, wenn ich mit ihm alleine bin, obwohl doch offensichtlich Papa derjenige ist, der noch auf Arbeit verweilt.
Am Anfang dachten wir, dass er die Bedeutung der Wörter einfach noch nicht begreifen würde. Doch inzwischen beschleicht mich der Verdacht, dass er das absichtlich macht um mit uns zu spielen. Warum ich mir da so sicher bin? Als wir gestern Abendbrot aßen und der Papa plötzlich von draußen durchs Fenster blickte, fuchtelte Herr Arthur plötzlich ganz eifrig mit den Armen und rief: „Papa! Papa!“ Der kleine Schelm bricht also des Öfteren aus seiner ich-weiß-noch-garnichts-Fassade aus und zeigt uns, dass er eigentlich ganz pfiffig ist. Aber Unwissen vorzutäuschen scheint ihm viel Spaß zu bereiten, denn dafür erntet er lautes Lachen und ewig langgezerrte „Neeeeiiiiiiiinnnn, du Kasper!“ Und seien wir einmal ehrlich, wem bereitet es keine Freude seine Liebsten ein bisschen zu ärgern.