So ein Umzug ist schon eine günstige Angelegenheit, wenn man noch relativ neu im Eltern-Business ist. Man kann sich von allem überflüssigen Schnick Schnack trennen und getrost bei der Neueinrichtung die Hälfte im Keller lassen, da es eh nicht kleinkindtauglich ist.

Nach diesem Prinzip konnten wir uns viele ewig wiederholende Debatten mit unserem Junior ersparen, was er darf und was nicht. Unsere „Nein“-Quote wurde auf ein Minimum reduziert und wenn er doch einmal nicht hört, bestraft ihn das Objekt seiner Begierde eigentlich unverzüglich selbst, indem es krachend auf ihn niedergeht. Keine Sorge, damit meine ich keine drei Kilo-Vase, sondern z. B. meine Flur-Deko, die zwar federleicht ist, ihn aber dank ihrer Gitterform einkesselt wie einen kleinen Delinquenten, wenn er sie runterreißt.

Je älter Arthur wird, desto mehr Spielzeug sammelt sich an und desto öfter wünsche ich mir Storchenbeine, um unversehrt durch die Auto-, Zug- und Plüsch-Müllhalde, zu der unsere Wohnung inzwischen mutiert ist, waten zu können. Ich glaube mein Missmut über die ständige Belagerung unseres schönen Bodens scheint ihm vor kurzem bewusst geworden zu sein, denn seit neuestem fängt er an „aufzuräumen“. Das tut er auf zweierlei Arten:

1. Er sortiert rumliegende Gegenstände in Behältnisse seiner Wahl, nur um sie kurze Zeit später wieder rauszuholen, anschließend wieder reinzutun, wieder rauszuholen, wieder reinzutun, wieder ... ok, ich glaube das Prinzip ist klar.

2. Und das ist die noch viel „spannendere“ Taktik, er verstaut Gegenstände unter andere Gegenstände! Bälle landen unter der Couch, Musiktiere unter der Wickelkommode uvm. Besondere Freude bereitet er uns wenn er sein ganzes Alphabet von 2 mm hohen Magneten unter den 3 mm hohen Kühlschrank versenkt! In solchen Momenten, wenn wir grübelnd vor der kleinen Spalte sitzen und uns fragen wie wir die Kleinteile wieder rausfischen sollen, wundern wir uns wie geräumig doch so ein Schrank sein kann, obwohl die Kühlfächer doch nie groß genug sind um unseren Einkauf darin zu verstauen. Vielleicht sollten wir auch eine neue Technik anwenden und in Zukunft Arthuro die Lebensmittel verstauen lassen. Denn eins haben wir aus der ganzen „Aufräumerei“ gelernt: Er scheint ein viel präziseres Raumverständnis zu haben als wir Erwachsenen.

 


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