Seit Arthurs Geburt herrscht Unsicherheit wenn der Kleine von gewohnten Verhaltensmustern abweicht. So geschieht es fast wöchentlich, dass aus Mr. Durchschlafen ein nachtaktiver kleiner Quälgeist wird. Dabei ist der Ablauf stets gleich. Erst schläft Arthur von 19 Uhr bis 6 Uhr mit maximal 2 Unterbrechungen durch. Dann auf einmal schläft er von 19 Uhr bis 7 Uhr ohne, dass auch nur das kleinste Geräusch aus seinem Zimmer zu vernehmen ist. Dies ist der Zeitpunkt an dem meine Frau und ich feststellen: Das Kind brütet garantiert eine Krankheit aus. Krankheit kann auch Zahnen – und früher auch Wachstumsschub – bedeuten. Nach dieser schwierigen Phase normalisiert sich die Situation wieder und stellt sich auf Anfang zurück.

Vor ein paar Wochen aber steckten wir mitten in der schlaflosen Phase fest. Meine Frau und ich haben alle Tricks des Elterndaseins angewandt: Dentinox, Globullis, gut zureden, Milch, Wasser, Bestechungsversuche und sogar meine Geheimwaffe hat nichts gebracht – das Bauchstreicheln.

Kurz bevor wir zu Ostern zu meinen Eltern aufgebrochen sind, hat sich die Situation dann wieder eingepegelt. Meine Frau konnte mir am gleichen Tag auch mitteilen was los war. Arthur hat gezahnt. Dummerweise hatte nur sein Unterkiefer unsere volle Aufmerksamkeit. Und so haben wir auch einige Zeit nur diesen mit Dentinox behandelt. Zu dumm, dass sein neuer Zahn sich aber im Oberkiefer befand und nun seinen vollen Schmerz ausbreiten konnte, da der Unterkiefer ja vollständig betäubt war.

Meine Frau und ich waren dennoch froh darüber, dass so kurz vor dem Osterurlaub die Ursache gefunden und das Problem bereits gelöst ist. Aber auch da haben wir die Rechnung ohne unseren erfinderischen Sohn gemacht. In trügerischer Hoffnung, dass wir den letzten Tag vor Ostern ohne Kind im Urlaub entspannen können, klingelte das Telefon : Die Krippe möchte doch, dass wir Arthur abholen. Also noch mal ab zum Arzt: Bindehaut- und Mittelohrentzündung und dann ab auf die Autobahn. Frohe Feiertage.

 


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