Heute erfolgt ein kurzer Abstecher in Arthurs kulinarisches Wunderland. Einfach nur weil sein zartes Bäuchlein inzwischen zu einer dicken Plautze herangewachsen ist und ich mich frage: Warum eigentlich?

Mit 17 Monaten haben wir ihm endlich seine heißgeliebte Milchflasche nach dem Abendbrot und zum Frühstück abgewöhnt und ich kann nur sagen: Es war ein Martyrium! Während er selbst mit, ich glaube zehn bis elf Monaten, keine Lust mehr auf die Brust hatte und wir ihm auch den Nucki mit 13 Monaten einfach abnehmen konnten, stellte sich der Flaschen-Entzug als wirklicher Kraftakt dar. Dank meines Mannes fielen mit Antrittsbeginn meines neuen Jobs die nächtlichen Flaschen weg. Doch bei der Morgenflasche war er weit unflexibler. Während ich begann Arthuro nach seinem (!) Aufstehen einen kleinen Snack zu machen, wollte sich mein Mann lieber weiter im Bett räkeln und Arthur mit einer Morgenflasche noch einmal zum einschlafen bewegen – meist mit Erfolg! Doch der Gedanke daran zwei große, sperrige Milchpackungen mit in den Sommerurlaub schleppen zu müssen, bewegte ihn schließlich zur Kooperation.

Also flog der Morgendrink mir nichts, dir nichts aus dem Programm. Aber der Abendcocktail bedurfte eines weitaus längeren Prozesses mit schrittweiser Milliliter-Verringerung. Und dennoch gibt es seit Tagen Geschrei, wenn er seine flüssige Leidenschaft nicht fachgerecht präpariert auf der Heizung (ein wirklich praktischer Ablageort, inklusive Warmhaltefunktion) vorfindet. Natürlich nicht über Ostern, als wir bei Oma und Opa waren und man sich benehmen musste. Nein, nein, nur Zuhause bei den genervten Eltern.

Also probiere ich ihm mit einem schmackhaften Abendbrot den Drang nach Milch abzugewöhnen. Doch wenn Papa ihn nach dem Abholen direkt mit Milchbrötchen vollstopft, obwohl das Vesper nicht weit zurückliegt, kann auch eine Meisterküche nichts leisten – auch wenn ich von dieser weit entfernt bin.

Schritt zwei der Verlockungen war weg von der Erwachsenen-Küche, hin zu Kinder-Menüs. Reis mit Mischgemüse, Nudeln mit Tomatensauce, Eierkuchen oder Kartoffeln mit Quark. Reis ist super, Nudeln sind super aber warme Süßspeisen oder gar die eckligen gelben Erdäpfel sind absolut bäh! Da hilft auch keine leckere Soße. Milchreis oder Eierkuchen mit Apfelmus oder Käsefüllung, die Helden meiner Kindheit, werden vom Junior rigoros verschmäht. Aber Gott sei Dank gibt’s ja noch Papa und Mama, die sich unter größten seelischen und körperlichen Mühen den Resten annehmen. Einen Kratzer auf meinem Koch-Ego hinterlässt die ganze Sache aber trotzdem. Besonders weil mein Mann inzwischen auch viel mehr reinhaut, als wenn ich gebackenen Büffelmozzarella in Zitronennestern o.Ä. mache.

Abschließend möchte ich erwähnen, dass ich vorhin einkaufen war und jetzt ratet mal was ich gekauft habe? Milchbrötchen! Die Stars am Arthurischen Genuss-Firmament.

 


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