Nachts bevor ich einschlafe liege ich eine Weile neben meinem Sohn und lausche seinem Schlafrhythmus. Zu seinem Repertoire gehören die unterschiedlichsten Töne, die sich meist nach einem gleichbleibendem Schema wiederholen.

Einem lauten Murren folgt ein lautes Aufbäumen, gefolgt von weiterem Murren und Stöhnen. Was sich meist anschließt ist ein Schluckauf, den er gefühlt über Stunden aufrecht erhalten kann. Schaukeln, Zureden, Nase essen, nichts hilft. Und natürlich kommt der Schluckauf immer genau nach dem Stillen, sodass der gut gemeinte Tipp – Trinken lassen – bei einem Spukkind wie unserem nur noch fataler ist. Auch an den Füßen kitzeln oder ihm ins Gesicht zu pusten bleiben ohne Folgen. Solange bis er, von sich selbst genervt, anfängt zu weinen. Wenn wir Glück haben erledigt sich nach fünf Minuten das Problem von selbst, wenn nicht, müssen wir wohl mit jedem Tag, mit jeder Woche kreativer werden.

In wenigen Momenten erlöst er uns und sich selbst mit einem hohen Fiepen ähnlich eines Wasserkessels, was ihn einen Schritt näher in das Land der Träume bringt. Während andere Kinder wollig seufzen bevor sie dem Sandmann begegnen, erwarten wir sehnsüchtig das letzte Aufbäumen, bevor die Schlafenszeit eingeläutet wird. So ist eben jedes Kind ganz eigen.

 


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