Knüpfen wir an das ABUBA-Video vom letzten Blog an: Es gibt eine Filmreihe, die verschiedene Dampfloks zeigt, wie sie sich von einem Bahnhof zum anderen durch die Landschaft züngeln. Dabei machen sie immer ordentlich Dampf, pfeifen und lassen ihren Antrieb im „Tschuka-Tschuka“-Rhythmus ertönen. Fährt der Zug los, sitzt unsere kleine Familie wie ein paar Deppen auf der Couch, ballt die Fäuste zusammen und pumpt mit angewinkelten Armen den „Tschuka-Tschuka“-Takt ! Nach zwei Holzzügen, einer amerikanischen von meinen Eltern und den Modelleisenbahnen meines Schwiegerpapas war das das neue Highlight am ABUBA-Himmel.

Beim Besuch in der Heimat machten Oma und Opa seinen größten Traum wahr: Sie besuchten den Bahnhof! Neben den vielen Wagen, dem Busbahnhof und einem Feuerwehr-Konzert, war das Abholen der Uroma nur noch Nebensache. Und währenddessen konnten Mama und Papa ein bombastisches Frühstück genießen, so hatte jeder etwas davon.

Zurück Zuhause war ich doch neugierig geworden und beschloss einen kleinen Ausflug mit Junior auf unseren viiieeelll größeren Hauptbahnhof. Schrank auf, für Mama Hose mit hohem Bund – für alle Sitz-Eventualitäten – rausgesucht, Kind wetterfest angezogen, Helm auf und los geht’s! Mit dem Fahrrad zur U-Bahn und schon war Arthuro im ABUBA-Modus! Aber Schatz, diese Eisenbahn heißt „U-Bahn“. Akzeptiert! Warten auf „UBA“. Mit der UBA ging’s direkt zum Ziel, die schnell fahrende Treppe hoch, quer durch den Einkaufsbereich und da war es auch schon: Gleis 1! Meine Vermutung, dass man von hier den besten Blick auf alle Gleise hat, sollte sich bestätigen. Aaaabbbeeerrrr leider gab’s auf der Pole-Position keine Bank, keine Mauer, kein nichts. Nur ein klappriges Geländer und ein Fahrstuhl. Also stellten wir uns mit genug Sicherheitsabstand hin, bereit die Turbo-Bahnen auf ihrem Weg in die Freiheit zu verabschieden.

Viele Züge kamen, rote, weiße und wieder rote, der eine ICE hatte sogar 14 Waggons! Langsam wurden meine Arme unter Arthurs Gewicht müde, also setzte ich ihn ab und kniete mich hinter ihn, die Arme fest um seinen Bauch verschlossen. Doch bald wurden meine Beine taub und wir hockten uns auf den Boden. Am stinkenden Bahnhof, zwischen Tauben und Mülleimern, saßen wir wie Penner auf dem Gleis. Aber das machte nichts, denn wir hatten Spaß. Die vorbeikommenden Gäste musterten uns und selbst die Bahnpolizei blieb stehen und durchleuchtete uns mit bösem Blick. Aber das machte nichts, denn wir hatten Spaß. Wir winkten allen Zügen, die rein- und rauskamen, manchmal waren es vier gleichzeitig, und sogar ein Schaffner unterhielt sich mit uns!

Nach einer Stunde Zugschauen gab’s für die Hartgesottenden noch ein leckeres Eis. Im Innenbereich entdeckten wir noch eine Modelleisenbahn und schließlich fuhren wir mit der UBA zum Fahrrad und mit dem Fahrrad nach Hause. The End!

 


comments powered by Disqus