NEU: Wenn du automatisch eine E-Mail erhalten möchtest, wenn ein neuer Artikel erscheint, trag dich in die Liste ein.
Je älter Herr Arthur wird, desto deutlicher treten markante Charakterzüge hervor, die seine Persönlichkeit ausmachen. Oft finden mein Mann und ich uns auch in seinem Verhalten wieder und fühlen uns an Geschichten unserer Kindheit erinnert. Während mein Mann damals wie heute kaum Schlaf braucht und von seiner Mutter gerne als „der Bettschoner“ bezeichnet wird, war ich ein Wirbelwind, der nicht ruhig sitzen bleiben konnte und kann. Arthuro vereint nun diese beiden wunderbaren, negativen Eigenschaften, was uns so manchen Nerv raubt. Zwischen 4 und 6 Uhr am Morgen beginnt sein Tag mit kraftvollen Tänzen an den Gitterstäben seines Bettes und für die nächsten 5,5 bis 7,5 Stunden stellt er die Wohnung auf den Kopf.
Eine kuriose Veränderungen bei Frauen, die Mamas werden oder geworden sind, ist, dass sie meist viel emotionaler sind als vorher. Was ich bereits bei meiner Schwester erlebt habe, begegnet mir bei den Mamas in unserem Freundeskreis oder bei mir selbst. Banalste Sachen über die man früher hinweggesehen hätte können plötzlich ein Tränenmeer hervorbringen, was seines Gleichen sucht. Besonders Filme, Geschichten, Artikel mit oder über Kinder gehen einem deutlich stärker ans Herz als gewohnt, weil natürlich das eigene kleine Wesen stets um einen herumwirbelt.
Die letzten Tage waren für die dicke Qualle wahrlich nicht einfach. Schöne Momente wurden im Sekundentakt von unangenehmen Ereignissen abgewechselt, oft ohne, dass man sie beeinflussen konnte.
Machen wir uns nichts vor, das letzte Mal dass man Arthur in Ruhe kuscheln konnte war vor mehr als sieben Monaten, als er sich nämlich noch regungslos von einer Ecke in die andere schleppen ließ und er überall einschlafen konnte. Nachmittags lag er oft auf meinem Bauch und döste bei den Märchen, die ich ihm vorlas, während wir auf den Papa warteten.
Vor gut einem Monat begann unser Babyschwimmkurs in einem kleinen Privathaus im Norden der Stadt. Allein der Weg dorthin war ein Graus, denn dank unzähliger Baumaßnahmen war es schier unmöglich die „alten“ Wege des Routenplaners zu orten. Beim ersten Mal sammelte mich nach einer Stunde Irrweg eine nette Oma auf, die uns mit ihrem wilden Schäferhund an der Hand sicher durch verworrenen Gefilde führte. Doch leider fehlte die gute Frau beim Rückweg, sodass ich 1,5 Stunden nach Hause brauchte, für einen Weg, der eigentlich nur 30 Minuten dauert.